Von Bra nach Cisterna d’Asti, zwischen Trüffeln, Pfirsichen, Honig und Arneis
Die Wanderung führt vom Gebiet von Bra nach Cisterna d’Asti, und folgt auf langen Strecken den Erosionsformationen der Felsen, die die zehn dazwischen liegenden Gemeinden durchschneiden. Trotz der vielen Steigungen und Abstiege ist der Rundgang problemlos und bietet zahlreiche Orte sowohl von naturwissenschaftlichem wie auch historischem Interesse. Die beeindruckendste der vielen Attraktionen ist sicher die Landschaft: die aus geologischer Sicht relativ späte Geburt dieser Hügel und die Phasen, in denen diese geformt wurden, hatten offensichtliche Auswirkungen auf die Morphologie des Roero.
Ein sichtbarer Erosionseffekt liegt der Entstehung der Felsen zu Grunde; die Schluchten, die Steilwände, die Nadeln, die vor uns liegen, sind die Folge eines grandiosen Naturereignisses, des „Einfangens des Flusses Tanaro“ und der morphologischen Verjüngung, hervorgerufen aus dem hydrographischen System, das nach diesem Vorgang entstanden ist. Die daraus entstandene Umgebung weist eine recht originelle Flora auf, mit der Koexistenz von mediterranen Pflanzenarten mit Sorten aus dem voralpinen Raum. Auch die Fauna bietet einen breiten Fächer von Tierarten, nachgewiesen durch die Tätigkeit des „Osservatorio ornitologico piemontese“ in der Cascina Serralunga in der Gemeinde Baldissero d‘Alba.
Die Wanderung beginnt in der Gemeinde Bra; nach dem Besuch des alten Stadtzentrums gehen wir bei San Michele in die dichten Wälder hinein und erreichen den Ort Pocapaglia, der lange im Besitz der mächtigen Familie Falletti war, und das das Dorf dominierende Schloss als Zeugnis dafür. Die Wanderung führt durch spektakuläre Felsformationen bis nach Sommariva Perno mit seinem Schloss, das Zeugnis der Verbindung von Vittorio Emanuele II mit der schönen Rosa Vercellana („Bela Rosin“) war.
Wir lassen das Dorf hinter uns und gehen weiter in Richtung Baldissero d‘Alba, der historischen Enklave des Grafen von Saluzzo im Gebiet Asti, der er lange treu blieb, und erreichen Montaldo Roero, dessen mittelalterlicher, zylindrischer Turm die beiden so unterschiedlichen Naturgebiete der Felsen und Wälder auf der einen, und der mit Reben besäten Hügel auf der anderen Seite beherrscht. Unser Weg führt durch die Rebberge von Monteu Roero, mit seinen exzellenten Weinen, bis nach Montà, Sitz des Ecomuseo delle Rocche del Roero, ein Beispiel für das Zugehörigkeitsgefühl zum Gegend und die Lust, sie einem größeren Publikum bekannt zu machen. Außerdem beginnt in Montà auch der süßeste Weg Italiens; derjenige des Honigs!
Sobald sich Pfirsichbäume zu den Weinreben gesellen, befinden wir uns im Gebiet der Gemeinde Canale, die dieser süßen Frucht jedes Jahr ein Volksfest mit vielen Anlässen und Aktivitäten widmet. Der Weg steigt in mitten von Rebhütten und Kurven bis nach Cisterna d‘Asti hoch, dem Ziel unserer Wanderung: mit Reben überladene Hügel laden zu einem önogastronomischen Halt mit typischen Produkten und hiesigen Weinen ein, während ein Besuch des Museo degli Antichi Mestieri (Museum der alten Handwerkstraditionen) im imposanten Schloss des Dorfes nicht fehlen darf.