www.winetrekking.it

Der Ausgangspunkt dieser Wanderung befindet sich auf dem Hauptplatz von Santo Stefano Belbo, dem Geburtsort des Dichters Cesare Pavese; die steilen Hügel sind hier vollständig mit Weinbergen aus Moscato-Trauben bedeckt. Alles erinnert an den großen Schriftsteller, von den Namen der Dörfer über die Casa di Nuto bis zum dem Künstler gewidmeten Museo Pavesiano.

Wir verlassen den Ort und beginnen unsere Wanderung zwischen den spektakulären Amphitheatern aus Reben, die uns vom Quartier San Bovo auf die Hügel hoch führen, von wo uns der Weg großzügige Aussichten auf das Valle Belbo auf der einen und das Valle Bormida auf der anderen Seite bietet. Dabei gehen wir am Ort Cossano Belbo vorbei und danach auf einer bequemen Kiesstraße mehrheitlich auf dem Hügelkamm in den alten Ortskern von Castino (nicht verpassen: die nahe Tartufaia didattica (Trüffelsuch-Lehrpfad)). Cortemilia, die Hauptstadt der Nocciola Tonda e Gentile di Langa (der berühmten piemontesischen Haselnuss) ist unser nächstes Ziel: wir erreichen sie nach einem leichten Anstieg auf Pflastersteinwegen zwischen den Terrassierungen und Trockenmauern. Das Panorama umschließt das große Tal des Bormida, mit den Steintürmen von Perletto, Olmo, San Giorgio und als höchstem demjenigen von Roccaverano.

Nach einem süßen Halt bei einem Stück Haselnusstorte setzen wir unsere Reise fort und steigen deutlich höher auf den Kieswegen, die zwischen wahrhaften ländlichen Ingenieursbauten durchführen: die Stein-Trockenmauern der Langa zur Schaffung von bebaubaren Landstücken auf den bedeutenden Abhängen der Landschaft. Dazu kann auch in Monte Oliveto das Ecomuseo dei Terrazzamenti e della Vite besucht werden, das sich mit dieser Technik befasst. Von Cortemilia führt ein letzter bequemer Abschnitt ins Dorf Bergolo, dem charakteristischen, „Paese di Pietra“ (Steindorf) genannten Ort mit seinen Murales; das romanische Kirchlein von San Sebastiano ist ein obligatorischer Halt, sowohl um die Renovierung des Gebäudes zu bewundern wie auch um das herrliche Panorama zu genießen. Danach geht es weiter nach Levice, einem intakten Dörfchen, ausgebreitet auf dem Abhang des Hügels, mit der Kirche San Rocco mit wertvollen Fresken, und schließlich, direkt an einem furchterregenden Felsvorsprung, nach Prunetto. Ein angenehmes Stück Weg auf dem Hügelkamm, zum Teil inmitten von Kastanienhainen, bereitet uns auf ein unerwartetes Spektakel vor, einer Ecke Schottlands im Piemont, mit dem hinreißenden Schloss Del Carretto (kann auf Voranmeldung besichtigt werden), daneben die suggestive Wallfahrtskirche, beide restauriert. Wir verlassen das Dorf und gehen langsam aufwärts bis zum Bricco della Colma, wo wir zwischen herrlichen Buchenwäldern bis zur Ebene des Wallfahrtsorts der Vergine Assunta gelangen. Hier lohnt sich ein Halt, um die Ruhe des Ortes zu genießen und die Wasserflasche aufzufüllen, bevor die Wanderung durch den dichten Wald des von der Berggemeinschaft angelegten Naturpfads mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen botanischen Einheiten bis nach Gottasecca weitergeht.

Jetzt haben wir noch den letzten Teil der Wanderung vor uns, erneut durch dichte Kastanien- und Eichenwälder bis zum Schloss von Saliceto im Tal unten. Unser Weg führt uns über Feldwege mit Kies und Steinstufen hinab direkt in die engen Gässchen des mittelalterlichen Ortes von Saliceto (das mehr vom ligurischer als von piemontesischer Machart ist), dem Ziel unserer Wanderung und dem Anschlusspunkt für die Wege, die ans Meer von Finale Ligure führen.