Ein kurzer Rundgang zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad durch die Rebberge des Colli di Luni DOC
Zum Ort Castelnuovo Magra, erkennbar durch den Turm des Bischofspalastes und den Turm der Kirche Santa Maria Maddalena , in dem eine Kreuzigung von Brueghel dem Jüngeren verwahrt ist, gehört unbedingt der Besuch der Enoteca pubblica della Liguria e della Lunigiana. Vom Stadtzentrum, das mit der orangen Fahne des italienischen Touring Clubs ausgezeichnet wurde, biegen wir in den Wanderweg in Richtung Vallecchia: ein kurzes ebenes Stück, umgeben von Pinien sofort nach den Stadtmauern, aber danach beginnt der Aufstieg.
Zwischen einem Panorama des Tals des Flusses Magra, einer Aussicht auf die Sandküste, die von Ligurien in die Toskana übergeht, und dem Weg, der durch die auf den Höhen angelegten Olivenhaine führt, gelangen wir ins kleine Dorf Vallecchia, nach einem spontanen Zypressenwald, einem einzigartigen Phänomen in Ligurien. Hier verlassen wir eine Zeitlang den bisherigen Weg und gehen in Richtung von Marciano. Nach dem Abstieg besuchen wir das kleine Bauerndorf, eines der ältesten des Gebiets, dessen Bewohner durch die längs der einzigen Straße verstreuten Skulpturen aus Flusssteinen einen ausgesprochenen Sinn für Kunst beweisen; nicht fehlen darf ein kleiner Abstecher ins suggestive Tal Valle dei mulini del Bettigna. Der Bach formt zwischen Buchen und Eichen kleine Wasserfälle, die einst die für das Auspressen der Oliven und das Mahlen von Kastanien und Weizen notwendige Energie lieferten. Wir überqueren die Straße, die durch ein paar Weinberge neueren Datums führt, und biegen in den Saumpfad ein, der uns in das Gebiet von Ausgrabungen führt, die vor Kurzen einen Bauerndorf aus römischer Zeit und eine Nekropolis ans Licht brachten.
Auf der Rückkehr auf der befahrbaren Straße empfängt uns die anmutige und einsame Kirche Santa Rosa, erbaut im 17. Jh. Von hier aus erreichen wir, erneut auf einem Saumpfad, die Ortschaft Colline del sole (zu deutsch Sonnenhügel), vom Gebiet der Sarticola her, wo der Rebanbau vorherrscht; von hier stammt denn auch ein großer Teil der Produktion des DOC-Weins „Colli di Luni“. Auf der anderen Seite des sanften Hügels sehen wir bis nach Ortonovo, dem Ziel unserer Wanderung, zum Dorf Nicola und anderen imposanten Weinbergen. Wir eilen also auf dem neuen Weg ins Tal, erreichen Casano, überqueren den Fluss Parmignola und gehen ein kurzes Stück auf der asphaltierten Straße in Richtung Ortonovo. Nach einem Kilometer bemerken wir auf unserer Linken eine Quelle: hier beginnt der Weg, der uns nach Ortonovo führt, dessen Name, der von Hortus Novus herrührt, an den Beginn des Anbaus der Hügelgebiete erinnert. Schon vor dem Jahr Eintausend war der Ort nämlich bekannt dafür, dass die reichen Familien aus dem nahen Luni wegen der gesunden Luft hierher kamen, da die Versumpfung in der Ebene von Luni Malariaepidemien auslösten.